Meldungen aus dem Bezirksverband Oberbayern
Meldungen aus dem Bezirksverband Oberbayern

Arbeitseinsatz der Kreisgruppe Amper-Würm

Reservisten unterstützen Instandsetzungsarbeiten auf der Kriegsgräberstätte am Kloster Fürstenfeld

Stolz auf das Ergebnis des Arbeitseinsatzes: Arthur Herrmann, Stabsunteroffizier d.R., RK Fürstenfeldbruck, Klaus Pakulla, Oberstabsbootsmann d.R, Reservistenbeauftragter Bayern Süd des Volksbundes, Erich Raff, Oberbürgermeister von Fürstenfeldbruck, Michael Kosowsky, Oberstleutnant d.R., Vorsitzender Kreisgruppe Amper-Würm, Gunter Steinmüller, Hauptfeldwebel d.R., Kassenwart Kreisgruppe Amper-Würm und Armin Lindenberg, Oberfeldwebel d.R., Organisationsleiter VdRBw.

Auf der Kriegsgräberstätte am Kloster Fürstenfeld in Fürstenfeldbruck ruhen 274 Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Unter ihnen sind 258 kriegsgefangene Soldaten des Ersten Weltkrieges, die fern der Heimat zwischen dem 3. August 1916 und dem 4. Januar 1921 ihr Leben verloren. Ebenso haben hier 16 sogenannte „Displaced Persons“, also Zivilpersonen, die sich kriegsbedingt außerhalb ihres Heimatstaates aufhielten und ohne Hilfe nicht zurückkehren oder sich in einem anderen Land neu ansiedeln konnten, die in der Nachkriegszeit des Zweiten Weltkrieges verstorben sind, hier ihre letzte Ruhestätte gefunden. Der Jüngste der hier ruhenden Toten wurde nur 16, der Älteste 60 Jahre alt.
Die amtliche Gräberliste von 1970 vermerkt für die Toten folgende Nationalitäten: 168 Russen, 79 Franzosen, 20 Rumänen, 3 Polen, 4 Serben. Diese Angaben beziehen sich auf die Grenzziehungen zu Beginn des jeweiligen Krieges. Dies bringt es mit sich, dass unter den Soldaten des Russischen Reiches auch solche zu finden sind, die aus Ländern stammten, die erst ab 1918 bzw. 1991 ihre Unabhängigkeit erlangten (u.a. Belarus, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Ukraine). Die Identität konnte bei 272 der Toten werden, zwei rumänische Soldaten blieben bis heute namentlich unbekannt.

1968 gestaltete der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. die Kriegsgräberstätte in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Fürstenfeldbruck. Nach dem Gräbergesetz sind die letzten Ruhestätten aller Toten von Krieg und Gewaltherrschaft auf Dauer zu erhalten.

Heuer jährt sich das Ende des Zweiten Weltkrieges zum 75. Mal – Anlass für Reservisten der Kreisgruppe Amper-Würm im Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr (VdRBw) um ihren Vorsitzenden Oberstleutnant d.R. Michael Kosowsky, der Stadt Fürstenfeldbruck in deren Eigenschaft als Friedhofsträger ihre Unterstützung bei anstehenden Instandsetzungsmaßnahmen der Kriegsgräberstätte anzubieten, hatten die Reservisten doch vor zwei Jahren die Patenschaft für die Anlage übernommen.

Oberstabsbootsmann d.R. Klaus Pakulla, Olching, Reservistenbeauftragter Süd des Volksbund-Landesverbandes Bayern stellte den Kontakt zur Stadtgärtnerei her und fand in deren Leiter Valentin Zeh einen kompetenten und gegenüber der Projektidee sehr aufgeschlossenen Ansprechpartner. Im Frühjahr wurde gemeinsam ein Sanierungsplan erstellt.

Städtische Mitarbeiter und Reservisten ergänzten sich in insgesamt drei Arbeitsabschnitten wirkungsvoll bei der Durchführung der anstehenden Arbeiten. So wurden u.a. Gehwegplatten gereinigt und neu verlegt, Sitzbänke erneuert, Treppengeländer gestrichen und Neuanpflanzungen vorgenommen. Die durch einen externen Fachmann vorgenommene Restaurierung des Corpus Christi am zentralen Hochkreuz rundete die Sanierung weithin sichtbar ab.

Der Landesverband Bayern und der Bezirksverband Oberbayern des Volksbundes sagen allen Beteiligten ein herzliches Vergelt´s Gott für ihren vorbildlichen Einsatz!

1954 beauftragte die Bundesregierung den 1919 gegründeten Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. und damit einen eingetragenen Verein privaten Rechts mit der Aufgabe der Kriegsgräberfürsorge im Ausland. Derzeit pflegt die Organisation in 46 Ländern auf 832 Kriegsgräberstätten die Gräber von 2,8 Millionen Kriegstoten. Die Kriegsgräberfürsorge im Inland ist nicht dem Volksbund, sondern den Bundesländern übertragen. Der Freistaat Bayern hat diese Aufgabe an die Kommunen zur Erledigung im übertragenen Wirkungskreis delegiert. In Bayern ruhen heute mehr als 166.000 Tote der beiden Weltkrieges und der NS-Gewaltherrschaft.